Von Karin Wittig
Heute wollen wir uns mit dem Ginkgobaum (Ginkgo biloba) befassen. In unserem Dorf wurden in den letzten Jahren etliche Bäume gepflanzt, sowohl im öffentlichen Grün als auch in Privatgärten. Worin
besteht seine besondere Faszination? Hier einige Antworten:
# Er ist der älteste Baum, der einst auf der ganzen Welt zu Hause war. Schauen Sie sich einmal ein Blatt genauer an. Die Adern gehen nicht wie bei anderen Laubbäumen von einer Blattachse aus,
sondern verlaufen parallel - ein Übergang vom Laub zum Nadelbaum lässt sich vermuten.
# Der Ginkgobaum blüht erst nach 30 - 40 Jahren. So lange muss nach der Pflanzung gewartet werden, um endgültig zu bestimmen, ob der Baum männlich oder weiblich ist, denn er ist
zweihäusig.
# Er wurde zum "Baum des Jahrtausends" gewählt. Verständlich, denn er ist ein sehr widerstandsfähiger, schädlingsresistenter Baum. Der Ginkgobaum am Tempel in Hiroshima hat sogar den
Atombombenabwurf 1945 überlebt.
# Selbst Arzneimittel gegen Durchblutungsstörungen werden aus dem Blätterextrakt hergestellt. Allerdings ist der Tee aus den Blättern völlig wirkungslos, denn nur den Extrakten sagt man die
Wirkung nach.
Es gibt noch viel über diesen faszinierenden Baum zu berichten. Ganze Bücher, wissenschaftliche Abhandlungen und selbst Gedichte wurden über ihn geschrieben und verfasst. Freuen wir uns über unsere Bäume. Gehen Sie doch einfach mal auf Erkundungstour!
Übrigens kann man einen kleinen Ginkgobaum auch über Jahre im Kübel halten, denn er wächst in den ersten Jahren sehr langsam.
So ein kleiner Ginkgobaum wäre auch eine schöne Geschenkidee für einen besonderen Anlass. "Herzen, zweifach und verschmolzen" - so heißt es am Ende eines Gedichtes von Otto Crusius über die Blätter des Ginkgobaumes. Schöner kann man es nicht ausdrücken.