Von Karin Wittig
Wir bleiben in diesem Monat in der Taunussteiner Straße. Hier finden wir zwei Vertreter der Roßkastanie, die besonders selten sind. Es ist die gelbblühende Kastanie (Aesculus flava) und die Schlitzblättrige Roßkastanie (Aesculus hippocastanum Laciniata). Die wollen wir uns heute anschauen, denn sie ist ein ganz besonderer Baum.
1843 wurde die erste Schlitzblättrige Kastanie in Frankreich gefunden. Es handelte sich dabei um eine Mutation. Mutationen entstehen durch sprunghafte Genveränderungen unter abertausenden von Sämlingen. Von fachkundigen Gärtneraugen erkannt, werden sie durch gezielte Veredelungen vermehrt.
Alle buntlaubigen Gehölze sind übrigens so entstanden. Unser Baum wurde bei der ersten Baumpflanzaktion im Oktober 2003 gepflanzt. Noch etwas Zeit lässt er sich mit der Blüte und den Früchten - aber vielleicht blüht er in diesem Jahr das erste Mal? Schauen Sie doch im Sommer selbst mal nach. An seinen fünffingrigen Blättern mit den tief eingeschlitzten Blatträndern kann man diese besondere Kastanie gut erkennen.